Zusammenfassung

Einreichstatus: Complete
P4: Digitale Lehre
Kerstin Petr, TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus - Institut für Didaktik und Lehrforschung in der Medizin / Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum (presenter, corresponding author) - Kerstin.Petr@ukdd.de

„Chancen und Hürden bei der Implementierung einer digitalen persönlichen Lernumgebung für Medizinstudierende – Mein MITZ“

Zusammenfassung:
Hintergrund
Im Medizinisch Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) der Medizinischen Fakultät Dresden erwerben Studierende der Humanmedizin klinisch-praktische Fertigkeiten und Gesprächsführungskompetenzen im beruflichen Kontext, welche am Ende des Studiums in Form eines OSCE geprüft werden. Die Trainingstage sind longitudinal vom zweiten bis zum neunten Fachsemester in die curriculare Lehre eingebunden. Um die Wahrnehmung der Trainingstage als Teil der longitudinalen Lehre zu verbessern, zur Visualisierung von Lernfortschritt und Lernbedarf, sowie zur Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens wurde ein neues Tool geschaffen, welches ein Lernmanagementsystem (LMS) mit Aspekten einer Persönlichen Lernumgebung (Personal Learning Environment, PLE) verknüpft [1]. Ziel ist es, mit diesem Tool „Mein MITZ“ die individuellen Lernpfade der Studierenden zu unterstützen.
Im Posterbeitrag soll der Entwicklungsprozess von „Mein MITZ“ sowie die Chancen und Hürden bei der Implementierung näher dargestellt werden.

Methoden
„Mein MITZ“ ist in die Lernmanagementplattform Moodle [2] eingebettet und verknüpft verschiedene digitale Tools. Es ist für jeden Studierenden individuell nutzbar und ermöglicht die direkte Navigation durch alle Angebote des MITZ. Das integrierte Kompetenzraster bietet den Studierenden die Gelegenheit, über ihren gesamten Studienverlauf die eigenen Kompetenzen zu reflektieren, den Lernfortschritt zu verfolgen und durch gezielte Nutzung von fakultativen Angeboten Lerndefizite auszugleichen. Die Buchung aller fakultativen Kurse, MITZ-Wahlfächer und Termine für freies Training sind direkt möglich.
Mithilfe einer Usability-Testung wurde nach Entwicklung die Nutzer- und Anwendungsfreundlichkeit des Tools überprüft.

Ergebnisse
Im Rahmen der ersten Testung zeichnete sich bereits eine gute Annahme des Tools ab. Dabei wurde vor allem die gute Strukturierung durch die Verknüpfung aller MITZ-Lehreinheiten innerhalb von Moodle positiv hervorgehoben. In Bezug zum Kompetenzrasters gaben Studierende Unsicherheiten zur Selbstreflexion an und äußerten Schwierigkeiten in der Bedienung.

Interpretation
Mithilfe der bereits erhobenen Daten, konnten erste Anpassungen an der Benutzeroberfläche vorgenommen werden. Dabei wurden jedoch auch die Grenzen der Lernmanagementplattform Moodle deutlich, insbesondere hinsichtlich der Ansprüche gegenüber dem integrierten Kompetenzraster. Hier wird aktuell nach weiteren Lösungen gesucht. Gleichzeitig ließen die Unsicherheiten zur Beurteilung des eignen Lernfortschrittes im Kompetenzrasters erahnen, dass Studierende in Bezug auf Selbstreflexion noch Unterstützungsbedarf haben.
Eine Pilottestung für das kommende Semester wird vorbereitet. Sie soll Aufschluss über die Nutzungsbereitschaft der Studierenden und einen möglichen Mehrwert zur Förderung der Selbstlernkompetenzen geben. Das Tool soll an die Bedarfe der Studierenden angepasst und aktiv weiterentwickelt werden.
References:
  1. [1] Hafer J, Kiy A, Lucke U. Moodle & Co. auf dem Weg zur Personal Learning Environment. eleed. 2014. Iss. 10. Available from: urn:nbn:de:0009-5-40850

  2. [2] https://elearning.med.tu-dresden.de/moodle/course/view.php?id=928